Vorbereitungslehrveranstaltung für die Mobilität der Lehrer
Alle
Institutionen arrangierten Trainingslehrveranstaltungen, um
Lehramtsstudenten und aktive Lehrer auf den Unterricht im Ausland
vorzubereiten. Alle diese Trainingslehrveranstaltungen
berücksichtigen verschiedene Standpunkte: eine interkulturelle,
sprachliche und mathematische Ausbildung, daher arbeiteten Sprach-
und Mathematiktrainer zusammen, um die Lehrveranstaltungen in allen
Ländern vorzubereiten und abzuhalten.
Die
interkulturelle Ausbildung erlaubt den betroffenen Studenten oder
Lehrern, die allgemeine Organisation des Unterrichts im Gastgeberland
und deren Unterrichtspraktiken kennenzulernen.
Die
mathematische Ausbildung erlaubt es, sich für die verschiedenen
Zugänge zu bestimmten Konzepte vom Standpunkt des Lehrplans, der
Didaktik und des Unterrichts in der Klasse zu interessieren.
Diese
Trainingslehrveranstaltungen zeigen jedoch wesentliche Unterschiede
je nach Land in der Organisation wie auch im Inhalt.
Die
ersten Unterschiede erscheinen vom Standpunkt der Institution. Nur
die Tschechische Republik hat schon Unterricht in einer Fremdsprache
(Englisch) in seine Lehrveranstaltung aufgenommen. In anderen Ländern
wurde eine neue Trainingslehrveranstaltung geplant.
Diese
neue Lehrveranstaltung könnte wie in Italien als Teil der
offiziellen Ausbildung von Lehramtsstudenten eingegliedert werden und
dem gegenüber
wurde es in anderen Ländern auf eine freiwillige Teilnahme
basiert mit einer eventuellen Reduktion der Anzahl der
Unterrichtsstunden (Dänemark) oder ohne irgendeine Kompensation
oder Förderung (Österreich, Frankreich). Diese
Lehrveranstaltungen waren also mehr oder weniger schwierig je nach
Land einzurichten.
Dies
hatte jedoch keine große Auswirkung auf die Dauer dieser neuen
Lehrveranstaltung von 20 bis 30 Stunden. Auf der anderen Seite ist es
einer der Gründe, welche den großen Unterschied
hinsichtlich der Gesamtanzahl, z.B. 2 Lehramtsstudenten in Österreich
und Frankreich und 40
in Italien.
Diese
Unterschiede in der Gesamtanzahl kann auch auf kulturelle Natur
begründet sein: das Fehlen einer starken Tradition von
Lehreraustauschen mit anderen Ländern wird von sowohl dem
österreichischen wie auch dem dänischen
Team erwähnt, während die Tschechische Republik bereits ein
gemeinsames Programm in Mathematik und Fremdsprachen und eine starke
Tradition in der Teilnahme an Austauschprogrammen mit anderen Ländern
hatte.
Zuletzt
hatte die Tatsache, dass
die Lehrveranstaltung zumindest teilweise in einer Fremdsprache
abgehalten wurde, Auswirkung auf das Anwerben von Lehramtsstudenten
und aktiven Lehrern für dieses Projekt. In Frankreich wurde die
Lehrveranstaltung in Italienisch – der Sprache des
Gastgeberlandes – abgehalten und es war schwierig, freiwillige
Lehrer zu finden, die italienisch sprechen. In anderen Ländern
war Englisch die Sprache, die in der Lehrveranstaltung gebraucht
wurden und trotzdem haben in Dänemark die Lehrer oft ihr
Sprachniveau als zu niedrig eingeschätzt, um am Austausch mit
anderen Ländern teilzunehmen.
Bzgl.
der Inhalte waren die Auffassungen dieser
Trainingslehrveranstaltungen je nach Land sehr verschieden.
Die institutionelle Verwurzelung (oder deren Mangel), aber auch die
Austauschbedingungen, die gewählte Sprache für die
Trainingslehrveranstaltungen und die Gesamtanzahl der Teilnehmer
waren sehr wichtige Variablen. Insbesondere waren die jeweiligen
Anteile, die dem allgemeinen Training und dem speziellen Training der
Gastlehrer gewidmet wurden um den Austausch auszuführen, von
Land zu Land extrem verschieden.
In
Italien war die Lehrveranstaltung auf das Studium der verschiedenen
Ausbildungssysteme der in das Projekt involvierten Ländern
konzentriert, mit Vergleichen und Diskussionen über deren
positiven und negativen Aspekte, aber die Gastlehrer waren
verantwortlich für die genaue Ausarbeitung für den
Unterricht in Österreich und in deutscher Sprache. Im Gegenteil
dazu waren die Lehrveranstaltungen in Österreich und Frankreich
konzentriert auf das Gastgeberland und die Vorbereitung der
Gastlehrer, die in diesem Land unterrichten sollen, bzgl. Inhalte,
Sprache und Unterrichtspraktiken.
Auf
der einen Seite steht
der sprachliche Aspekt, dh. der Wortschatz (allgemeiner Wortschatz,
spezieller Wortschatz für den Lehrervortrag, mathematischer
Wortschatz) und Grammatik verbunden mit dem Rest des Trainings in
allen Trainingslehrveranstaltungen. Auf der anderen Seite war die
übrige Arbeit für die Gastlehrer von Land zu Land sehr
verschieden, abhängig davon, ob die Sprache in der
Trainingslehrveranstaltung die Sprache des Gastgeberlandes oder eine
andere war.
Einige
Methoden waren kennzeichnend
für bestimmte Länder: französische Teilnehmer hatten
die Gelegenheit, das «Liceo Leonardo da Vinci» in Paris
zu besuchen, wo sie den Unterricht besuchen und die Kultur des
italienischen Unterrichts kennenlernen konnten. Die
Trainingslehrveranstaltung in der Tschechischen Republik inkludierte
einen Besuch einer zweisprachigen Schule und der Betrachtung von
Videoaufnahmen von in Englisch abgehaltenen Mathematikstunden.
Ebenso
wurden mathematische Inhalte sehr ausführlich studiert, wie in
Dänemark und Italien oder
waren speziell auf die ausgewählten Themen (Pythagoras und
Brüche) fixiert.
Mussten
also Lehramtsstudenten und aktive Lehrer Unterrichtsstunden in der
Trainingslehrveranstaltung vorbereiten, dann waren diese auf
verschiedene mathematische Themen bezogen wie in der Tschechischen
Republik oder auf Pythagoras und Brüche fixiert, wie in
Österreich und Frankreich. Überall hatten die
Lehramtsstudenten und aktiven Lehrer die Möglichkeit, die
Unterrichtsstunden während der Trainingslehrveranstaltung
vorzuführen. In einigen Ländern konnten die Gastlehrer
sogar Teile der Unterrichtsstunden vortragen, die sie planten im
Gastgeberland zu halten. Abschließend konnten einige dieser
Vorführungen auf Video aufgenommen werden, wie in der
Tschechischen Republik, Dänemark oder Frankreich.